: Der Nibelunge liet 24. Âventiure // wie Werbel unde Swemel die botſchaft wurben. Dô Etzel ſîne boten · zuo dem Rîne ſande, // dô vlugen diſiu mære · von lande ze lande: // mit boten harte ſnellen · er bat und ouch gebôt // zuo ſîner hôhgezîte; · des holte maneger dâ den tôt. // Die boten dannen vuoren · ûßer Hiunen lant // zuo den Burgunden: · dar wâren ſi geſant // nâch drin edelen künegen · und ouch nâch ir man: // ſi ſolten komen Etzelen; · des man dô gâhen began. // Hin ze Bechlâren · kômen ſi geriten: // dâ diende man in gerne, · daßn wart dâ niht vermiten. // Rüedgêr ſînen dieneſt · enbôt und Gotelint // bî in hin ze Rîne · und ouch des marcgrâven kint. // Sine ließens âne gâbe · von in niht ſcheiden dan, // daß deſte baß gevüeren · die Etzelen man. // Uoten und ir kinden · enbôt dô Rüedegêr, // ſine heten in ſô wægen · deheinen marcgrâven mêr. // Si enbuten ouch Prünhilde · dieneſt unde guot, // ſtætelîche triuwe · und willigen muot. // dô ſi die rede vernâmen, · die boten wolden varn: // ſi bat diu marcgrâvinne · Got von himele bewarn. // Ê daß die boten kœmen · vol durch Beier lant, // Werbel der vil ſnelle · den guoten biſchof vant. // waß der dô ſînen vriunden · hin ze Rîne enbôt, // daß iſt mir niht gewißßen: · niuwan ſîn golt alſô rôt // Gab er den boten ze minnen. · rîten er ſi lie. // dô ſprach der biſchof Pilgerîn: · „und ſolde ichs ſehen hie, // mir wære wol ze muote, · die ſweſter ſüne mîn: // ich mac leider ſelten · zuozin komen an den Rîn.“ // Welhe wege ſi vüeren · ze Rîne durch diu lant, // des kan ich niht beſcheiden. · ir ſilber und gewant // des ennam in nieman: · man vorhte ir hêrren zorn: // jâ was vil gewaltec · der edele künic wol geborn. // Inre tagen zwelfen · kômens an den Rîn, // ze Wormeß zuo dem lande, · Werbel und Swemelîn. // dô ſagte man diu mære · den künegen und ir man, // dâ kœmen boten vremede: · Gunther dô vrâgen began. // Dô ſprach der vogt von Rîne: · „wer tuot uns daß bekant, // von wannen diſe vremeden · riten in daß lant?“ // daß enweſſe nieman, · unze daß ſi ſach // Hagene von Troneje · dô ze Gunthere ſprach: // „Uns koment niuwe mære, · des wil ich iu verjehen: // die Etzelen videlære · die hân ich hie geſehen; // ſi hât iuwer ſweſter · geſendet an den Rîn: // ſi ſuln uns durch ir hêrren · grôße willekomen ſîn.“ // Si riten al bereite · vür den palas dan: // eß gevuoren hêrlîcher · nie vürſten ſpileman. // des küneges ingeſinde · enphie ſi ſâ zehant: // man gab in herberge · und hieß behalten ir gewant. // Ir reiskleider wâren · rîch und ſô wolgetân, // jâ mohten ſi mit êren · vür den künic gân; // ſine wolden ir niht mêre · dâ ze hove tragen. // ob ir ieman geruohte, · die boten hießen daß ſagen. // In der ſelben mâße · man ouch liute vant, // die eß vil gerne nâmen: · den wart eß geſant. // dô leiten an die geſte · verre rîcher wât, // als eß boten küneges · ze tragene hêrlîche ſtât. // Dô gie mit urloube, · dâ der künic ſaß, // daß Etzelen geſinde: · gerne ſach man daß. // Hagene von dem ſedele · gein den boten ſpranc // und enphie ſi minneclîche: · des ſagten im die knappen danc. // Durch diu kunden mære · vrâgen er began, // wie ſich Etzele gehabete · und die ſîne man. // dô ſprach der videlære: · „daß lant geſtuont nie baß, // noch ſô vrô die liute: · nu wißßet endelîche daß.“ // Er brâhtes zuo dem wirte; · der palas der was vol: // do enphie man die geſte, · ſô man boten ſol // güetlîchen grüeßen · in ander künege lant. // Werbel vil der recken · dâ bî Gunthere vant. // Der künec gezogenlîche · grüeßen ſi began: // „ſît willekomen beide, · ir Etzelen ſpileman, // und iuwer hergeſellen. · wes hât iuch her geſant // Etzele der rîche · zuo der Burgunden lant?“ // Si nigen dô dem künege. · dô ſprach Werbelîn: // „iu enbiutet ſînen dieneſt · der liebe hêrre mîn // und Kriemhilt iuwer ſweſter · her in ditze lant: // ſi habent uns iu recken · ûf guote triuwe her geſant.“ // Dô ſprach der vürſte rîche: · „der mære bin ich vrô. // wie gehabt ſich Etzele,“ · vrâgte der degen dô, // „und Kriemhilt mîn ſweſter · ûßer Hiunen lant?“ // dô ſprach der videlære: · „diu mære tuon ich iu bekant. // „Sich gehabten künege, · ir ſult wol wißßen daß, // in deheinem lande · vrœlîcher noch baß, // und alleß daß gedigene, · die mâge und ouch ir man, // ſi vreuten ſich der verte, · dô wir ſchieden von dan.“ // „Genâde ſîner dienſte, · die er mir enboten hât, // unde mîner ſweſter, · ſît eß alſô ſtât, // daß ſi lebent mit vreuden, · der künec und ſîne man, // wande ich doch der mære · gevrâget ſorgende hân.“ // Die zwêne jungen künege · die wâren ouch nu komen: // ſi heten diſiu mære · alrêſte dô vernomen. // durch ſîner ſweſter liebe · die boten gerne ſach // Gîſelher der junge · zuo zin dô minneclîchen ſprach: // „Ir boten ſult uns grôße · willekomen ſîn; // ob ir dicker woldet · her rîten an den Rîn, // ir vündet hie die vriunde, · die ir gerne möhtet ſehen. // iu ſolte hie ze lande · vil wênec leides geſchehen.“ // „Wir triuwen iu aller êren,“ · ſprach dô Swemlîn; // „ine kunde iu niht bediuten · mit den ſinnen mîn, // wie rehte minneclîche · iu Etzel enboten hât // und iuwer edele ſweſter, · der dinc in hôhen êren ſtât. // „Genâde unde triuwen · mant iuch des küneges wîp, // und daß ir ie was wæge · iur herze und iuwer lîp. // und ze vordreſt dem künege · ſî wir her geſant, // daß ir geruochet rîten · zuo zin in Etzelen lant. // „Eß ſol ouch mit iu rîten · der hêrre Gêrnôt. // Etzel der rîche · iu allen daß enbôt, // ob ir iuch iuwer ſweſter · niht ſehen woldet lân, // ſô wolde er gerne wißßen, · waß er iu hête getân, // „Daß ir in alſô vremdet · und ouch ſîniu lant. // ob iu diu küneginne · wær nie mêr bekant, // ſô möhte er doch verdienen, · daß ir in geruochet ſehen: // ſwenne daß ergienge, · ſô wær im liebe geſchehen.“ // Dô ſprach der künic Gunther: · „über diſe ſiben naht // ſô künde ich iu diu mære, · wes ich mich hân bedâht // mit den mînen vriunden: · die wîle ſult ir gân // in iuwer herberge · und ſult vil guote ruowe hân.“ // Dô ſprach aber Werbelîn: · „und möhte daß geſchehen, // daß wir mîne vrouwen · kunden ê geſehen, // Uoten die vil rîchen, · ê wir ſchüefen uns gemach?“ // Gîſelher der edele · vil harte zühteclîchen ſprach: // „Daß enſol iu niemen wenden; · und welt ir vür ſi gân, // ir habet mîner muoter · willen gar getân; // wan ſi ſiht iuch gerne · durch die ſweſter mîn, // vroun Kriemhilde: · ir ſult ir willekomen ſîn.“ // Gîſelher ſi brâhte, · dâ er die vrouwen vant. // die boten ſach ſi gerne · ûß der Hiunen lant: // ſi gruoßtes minneclîche · durch tugenthaften muot. // dô ſagten ir diu mære · die boten höviſch unde guot. // „Mîn vrou iu her enbiutet,“ · ſô ſprach Swemelîn, // „ir dienſt in grôßen triuwen, · und möhte daß geſîn, // daß ſi iuch dicke ſæhe, · ir ſult gelouben daß, // ſô wær ir in der werlte · mit deheinen vreuden baß.“ // Dô ſprach diu küneginne: · „des mac nu niht geſîn. // ſwie gerne ich dicke ſæhe · die lieben tohter mîn, // ſo iſt leider mir ze verre · des edelen küneges wîp. // nu ſî immer ſælec · ir und Etzelen lîp. // „Ir ſult mich lâßen wißßen, · ê irß gerûmet hie, // ſwenne ir wider wendet: · ine geſach ſô gerne nie // boten in langen zîten, · danne ich iuch hân geſehen.“ // die knappen ir dô lobeten, · daß ſi daß ließen geſchehen. // Zen herbergen vuoren · die von Hiunen lant. // dô hete der künic rîche · nâch vriunden ſîn geſant. // Gunther der edele · vrâgte ſîne man, // wie in diu rede geviele? · vil maneger ſprechen dô began, // Daß er wol möhte rîten · in Etzelen lant. // daß rieten im die beſten, · die er dar under vant, // niuwan Hagen eine: · dem was eß grimme leit. // er ſprach zem künege tougen: · „ir habt iu ſelben widerſeit. // „Nu iſt iu doch gewißßen, · waß wir haben getân: // wir mugen immer ſorge · zuo Kriemhilde hân, // wan ich ſluoc ze tode · ir man mit mîner hant: // wie getorſten wir gerîten · in daß Etzelen lant?“ // Dô ſprach der künic rîche: · „mîn ſweſter lie den zorn. // mit kuſſe minneclîche · ſi hât ûf uns verkorn, // daß wir ir ie getâten, · ê daß ſi hinnen reit, // eß enſî et, Hagene, · iu eime von ir widerſeit.“ // „Nu lât iuch niht betriegen,“ · ſprach Hagene, „ſwes ſi jehen, // die boten von den Hiunen. · welt ir Kriemhilde ſehen, // ir mugt wol dâ verlieſen · die êre und ouch den lîp: // eß iſt vil lancræche · des küneges Etzelen wîp.“ // Dô ſprach zuo dem râte · der vürſte Gêrnôt: // „ſît ir von ſchulden · vürhtet dâ den tôt // in Hiuniſchen rîchen; · ſolt wirß dar umbe lân, // wirn ſæhen unſer ſweſter, · daß wær vil übele getân.“ // Dô ſprach der hêrre Gîſelher · zuo dem degene: // „ſît ir iuch ſchuldec wißßet, · vriunt Hagene, // ſô ſult ir hie belîben · und iuch vil wol bewarn // und lâßet die getürſtigen · mit uns zuo den Hiunen varn.“ // Dô begunde zürnen · von Tronje der degen: // „ich wil niht, daß ir vüeret · iemen ûf den wegen, // der getürre rîten · mit iu ze hove baß. // ſît ir niht welt erwinden, · ich ſol iu wol erzeigen daß.“ // Dô ſprach der kuchenmeiſter · Rûmolt der degen: // „der vremden und der kunden · mugt ir wol heißen phlegen // nâch iuwer ſelbes willen, · wand ir habt vollen rât. // ich wæne niht, daß Hagene · iuch noch vergîſelet hât. // „Welt ir niht volgen Hagenen, · iu rætet Rûmolt, // wand ich iu bin mit triuwen · dienſtlîchen holt, // daß ir hie ſult belîben · durch den willen mîn, // und lât den künic Etzelen · dort bî Kriemhilde ſîn. // „Wie kund iu in der werlte · immer ſamfter weſen? // ir muget vor iuwern vînden · hie heime wol geneſen. // ir ſult mit guoten kleidern · zieren wol den lîp, // trinket wîn, den beſten, · und minnet wætlîchiu wîp. // „Dar zuo gît man iu ſpîſe, · die beſten, die ie hât // in der werlte künec deheiner. · iur lant vil ſchône ſtât: // ir mugt iuch Etzelen hôhgezît · mit êren wol bewegen // und mugt mit iuwern vriunden · vil guoter kurzwîle phlegen. // „Ob ir niht anders hêtet, · daß ir möht geleben, // ich wolde iu einer ſpîſe · den vollen immer geben, // ſniten in öl gebrouwen. · deiſt Rûmoldes rât, // ſît eß ſô angeſtlîchen, · ir hêrren, dâ zen Hiunen ſtât. // „Ich weiß, daß mîn vrou Kriemhilt · iu nimmer wirdet holt; // ouch habt ir unde Hagene · zir anders niht verſolt. // des ſult ir belîben, · eß mac iu werden leit: // ir kumet es an ein ende, · daß ich iu niht hân miſſeſeit. // „Des rât ich iu belîben. · rîch ſint iuwer lant: // man mac iu baß erlœſen · hie heime diu phant // danne dâ zen Hiunen: · wer weiß, wie eß dâ ſtât? // ir ſult belîben, hêrren: · daß iſt der Rûmoldes rât. // „Wir wellen niht belîben,“ · ſprach dô Gêrnôt. // „ſît daß uns mîn ſweſter · ſô vriuntlîche enbôt // und Etzele der rîche, · zwiu ſolde wir daß lân? // der dar niht gerne welle, · der mac hie heime beſtân.“ // „Entriuwen,“ ſprach dô Rûmolt, · „ich ſolß der eine ſîn, // der durch Etzelen hôhgezît · kumt nimmer über Rîn. // zwiu ſolde ich daß wâgen, · daß ich wæger hân? // die wîle ich mag immer, · wil ich mich ſelbe leben lân.“ // „Des ſelben wil ich volgen,“ · ſprach Ortwîn der degen: // „ich wil des geſchäftes · hie heime mit iu phlegen.“ // dô ſprâchen ir genuoge, · ſi woldenß ouch bewarn: // „Got lâße iuch, liebe hêrren, · dâ zen Hiunen wol gevarn.“ // Der künec begunde zürnen, · dô er daß geſach, // daß ſi dâ heime wolden · ſchaffen ir gemach: // „dar umbe wirß niht lâßen, · wir müeßen an die vart: // eß waldet guoter ſinne, · der ſich alle zît bewart.“ // Des antwurte Hagene: · „lât iuch unbilden niht // mîne rede dar umbe; · ſwie halt iu geſchiht, // ich rât iu an den triuwen, · welt ir iuch wol bewarn, // ſô ſult ir zuo den Hiunen · vile werlîchen varn. // „Sît ir niht welt erwinden, · ſo beſendet iuwer man, // die beſten, die ir vindet · oder inder muget hân, // ſô wel ich ûß in allen · tûſent rîter guot: // ſone mag iu niht gewerren · der argen Kriemhilde muot.“ // „Des wil ich gerne volgen,“ · ſprach der künec zehant. // dô hieß er boten rîten · wîte in ſîn lant: // dô brâhte man der helde · driu tûſent oder mêr. // ſin wânden niht erwerben · alſô gremlîchiu ſêr. // Si riten vrœlîche · in Guntheres lant. // man hieß in geben allen · ros und ouch gewant, // die dâ varen ſolden · zuo den Hiunen dan. // der künec mit guotem willen · der vil manegen gewan. // Dô hieß von Tronje Hagene · Dancwart den bruoder ſîn // ir beider recken ahzec · vüeren an den Rîn. // die kômen rîterlîche: · harnas und gewant // vuorten die vil ſnellen · in daß Guntheres lant. // Dô kom der küene Volkêr, · ein edel ſpilman, // zuo der hovereiſe · mit drîßec ſîner man: // die heten ſölch gewæte, · eß möhte ein künic tragen. // daß er zen Hiunen wolde, · daß ließ er Gunthere ſagen. // Wer der Volkêr wære, · daß wilch iuch wißßen lân. // er was ein edel hêrre: · im was ouch undertân // vil der guoten recken · in Burgunden lant. // durch daß er videlen kunde, · was er ſpilman genant. // Hagne welte tûſent: · die het er wol bekant; // waß in ſtarken ſtürmen · hete gevrumet ir hant, // oder ſwaß ſi ie begiengen, · des het er vil geſehen: // in kunde ouch anders nieman · niuwan vrümekeite jehen. // Die boten Kriemhilde · vil ſêre dâ verdrôß: // wan ir vorht zir hêrren · diu was harte grôß: // ſi gerten tegelîche · urloubes von dan. // des engunde in niht Hagene: · daß was durch liſte getân. // Er ſprach zuo ſîme hêrren: · „wir ſuln daß wol bewarn, // daß wir ſi lâßen rîten, · ê daß wir ſelbe varn // dar nâch in ſiben nahten · in Etzelen lant. // treit uns iemen argen muot, · daß wirt uns deſter baß erkant. // „Sone mac ouch ſich vrou Kriemhilt · bereiten niht dar zuo, // daß uns durch ir ræte · ieman ſchaden tuo. // hât aber ſi den willen, · eß mag ir leide ergân: // wir vüern mit uns zen Hiunen · ſô manegen ûß erwelten man.“ // Schilde unde ſetele · und alleß ir gewant, // daß ſi vüeren wolden · in Etzelen lant, // daß was nu gar bereitet · vil manegem küenen man. // die boten Kriemhilde · hieß man vür Guntheren gân. // Dô die boten kômen, · dô ſprach Gêrnôt: // „der künic wil des volgen, · daß uns Etzel her enbôt. // wir wellen komen gerne · zuo ſîner hôhgezît // und ſehen unſer ſweſter; · daß ir des âne zwîvel ſît.“ // Dô ſprach der künic Gunther: · „kunnet ir uns geſagen, // wenne ſî diu hôhgezît, · oder in welhen tagen // wir dar komen ſolden?“ · dô ſprach Swemelîn: // „zen næhſten ſunewenden · ſol ſi vil wærlîchen ſîn.“ // Der künic in erloubte, · des was noch niht geſchehen, // ob ſi wolden gerne · vroun Prünhilde ſehen, // daß ſi vür ſi ſolten · mit ſînem willen gân. // daß underſtuont dô Volkêr: · daß was ir liebe getân. // „Jane iſt mîn vrouwe Prünhilt · nu niht ſô wol gemuot, // daß ir ſi muget ſchouwen,“ · ſprach der rîter guot. // bîtet unz morgen: · ſô lât man ſi iuch ſehen.“ // dô ſi wânden ſchouwen, · dône kundes niht geſchehen. // Dô ließ der vürſte rîche, · er was den boten holt, // durch ſîn ſelbes tugende · tragen dar ſîn golt // ûf den breiten ſchilten: · des mohter vil gehân. // ouch wart in rîchiu gâbe · von ſînen vriunden getân. // Gîſelher und Gêrnôt, · Gêre und Ortwîn, // daß ſi ouch milte wâren, · daß tâten ſi wol ſchîn. // alſô rîche gâbe ſi · die boten buten an, // daß ſis vor ir hêrren · niht getorſten enphân. // Dô ſprach zuo dem künege · der bote Werbelîn: // „her künec, lât iuwer gâbe · hie ze lande ſîn. // wir mugen ir doch niht vüeren, · mîn hêrre eß uns verbôt, // daß wir iht gâbe næmen: · ouch iſt es harte lützel nôt.“ // Dô wart der vogt von Rîne · dâ von vil ungemuot, // daß ſi verſprechen wolden · ſô rîches küneges guot: // dô muoſen ſi enphâhen · ſîn golt und ſîn gewant, // daß ſi mit in vuorten · ſît in Etzelen lant. // Si wolden ſehen Uoten, · ê daß ſi ſchieden dan. // Gîſelher der junge · brâht die ſpileman // vür ſîne muoter Uoten; · diu vrouwe enbôt dô dan, // ſwaß ſi êren hête, · daß wære ir liebe getân. // Dô hieß diu küneginne · ir borten und ir golt // geben durch Kriemhilde, · wan der was ſi holt, // und durch den künic Etzelen · den ſelben ſpilman. // ſi mohtenß gerne enphâhen: · eß was mit triuwen getân. // Urloup genomen hêten · die boten nu von dan // von mannen und von wîben; · mit vreuden ſi dô dan // vuoren unz in Swâben: · dar hieß ſi Gêrnôt // beleiten ſîne helde, · daß eß in niemen miſſebôt. // Dô ſich die von in ſchieden, · die ir dâ ſolden phlegen, // diu Etzelen hêrſchaft · ſi vridete ûf den wegen: // des ennam in nieman · ros noch ir gewant. // ſi begunden vaſte gâhen · wider in der Hiunen lant. // Swâ ſi vriunde weſten, · daß tâten ſi den kunt, // daß die von Burgunden · in vil kurzer ſtunt // kœmen her von Rîne · in der Hiunen lant. // dem Biſchof Piligrîne · wart ouch daß mære bekant. // Dô ſi vür Bechlâren · die ſtrâße nider riten, // man ſeit eß Rüedegêre, · desn wart niht vermiten, // und vroun Gotelinde, · des marcgrâven wîp. // daß ſi ſi ſehen ſolden, · des wart vil vrœlîch ir lîp. // Gâhen mit den mœren · ſach man die ſpilman. // Etzelen ſi vunden · in ſîner ſtat ze Gran. // dienſt über dienſte, · der man im vil enbôt, // ſeiten ſi dem künege: · vor liebe wart er vreuden rôt. // Dô diu küneginne · diu mære rehte ervant, // daß ir bruoder ſolden · komen in daß lant, // dô was ir wol ze muote. · ſi lônde den ſpilman // mit vil grôßer gâbe: · daß was ir êre getân. // Si ſprach: „nu ſaget beide, · Werbel und Swemlîn, // welhe mîne vriunde · zer hôhzît wellen ſîn, // der beſten, die wir ladeten · her in ditze lant. // nu ſaget, waß redet Hagene, · dô er diu mære bevant?“ // „Er kom zuo der ſprâche · an einem morgen vruo: // lützel guoter ſprüche · redet er der zuo, // dô ſi die reiſe lobeten · her in Hiunen lant: // daß was dem grimmen Hagene · gar zem tôde genant. // „Eß kument iuwer bruoder · die künege alle drî // in hêrlîchem muote. · ſwer mêr dar mite ſî, // der mære ich endelîchen · wißßen niene kan. // eß lobte mit in rîten · Volkêr der küene ſpilman.“ // „Des enbær ich harte lîhte,“ · ſprach des küneges wîp, // „daß ich immer hie geſæhe · den Volkêres lîp: // Hagnen bin ich wæge, · der iſt ein helt guot: // daß wirn hie ſehen müeßen, · des ſtât mir hôhe der muot.“ // Dô gie diu küneginne, · dâ ſi den künic ſach. // wie rehte minneclîche · vrou Kriemhilt dô ſprach: // „wie gevallent iu diu mære, · vil lieber hêrre mîn? // des ie mîn wille gerte, · daß ſol nu gar verendet ſîn.“ // „Dîn wille derſt mîn vreude,“ · ſprach der künic dô. // „ine wart mîn ſelbes mâge · nie ſô rehte vrô, // ob ſi immer komen ſolden · her in mîniu lant. // durch liebe dîner vriunde · ſô iſt mîn ſorge verſwant.“ // Des küneges amptliute · die hießen über al // mit geſidelen rihten · palas unde ſal // gên den lieben geſten, · die in dâ ſolden komen. // ſît wart von in dem künege · vil michel wünne benomen. // 25. Âventiure // wie die künege zuo den Hiunen vuoren.