persönliche FAQ

Persönliches

Über meine Homepage

Programm- und Datei-Formate

Über Freie Software


Persönliches

Wie geht es dir?

SNAFU! — Situation Normal, All Fucked Up!


Über meine Homepage

Welche Techniken verwendest du zum Erstellen deiner Homepage?

Zum Erstellen der meisten Seiten verwende ich eine eigene XML-basierte Auszeichnungssprache. Diese XML-Dateien übersetze ich mit Hilfe von XSLT-Skripten nach XHTML. Hierfür verwende ich xsltproc, aber jeder andere XSLT-Interpreter sollte auch funktionieren.

Allgemeine Anweisungen sind in der Datei akfoerster.xsl definiert. Diese Datei kann ich dann für verschiedene Webseiten wiederverwenden. Spezifische Anweisungen für diese Webseite sind dann in der Datei akfhomepage.xsl. Diese Datei enthält auch das Hauptmenü.

Die Quelltexte der verschiedenen Seiten erhält man, indem man die Dateiendung „.html“ gegen „.xml“ austauscht. Die Startseite wäre dann index.de.xml. Manche Webbrowser wie zB. Firefox haben Unterstützung für XSLT direkt eingebaut, und zeigen die XML-Dateien korrekt an, aber das klappt nicht mit jedem Browser.

Außerdem verwende ich verschiedene CGI-Skripte, meist selbst geschriebene. Zum Beispiel für die Kategorie „Aktuelles“, oder „lesen“ zum Anzeigen längerer Bücher.

Ja. Das Urheberrecht gilt zwar leider unangemessen lange, aber nicht ewig. Nach § 64 UrhG erlischt es 70 Jahre nach Tod der Urheber. Urheber sind Autor(in) und gegebenenfalls Übersetzer(in). Kleinere Veränderungen, wie das Anpassen an neuere Rechtschreibung, bewirken kein neues Urheberrecht (auch wenn einige das zu behaupten versuchen).

Das Urheberrecht ist auch der Grund, warum ich nur so alte Bücher veröffentliche. [seufz]

Warum bietest du die Bücher nochmal an, wenn sie doch eh schon woanders verfügbar sind?

Zum Einen werden sie bei mir ja ganz anders dargestellt. Man kann bei mir zum Beispiel einfacher die einzelnen Kapitel anspringen, als auf den meisten anderen Plattformen.

Zum Anderen ist es gut, wenn die Sachen mehrfach angeboten werden, da Angebote auch öfter schon mal eingestellt werden — häufig ganz ohne Vorwarnung — und dann sind die Sachen halt weg, wenn es sie nicht noch woanders gibt. Auch meine Webseite wird nicht ewig existieren…

Wie authentisch sind die Bücher?

Ich erhebe keinerlei wissenschaftlichen Anspruch, sondern biete die nur zum Vergnügen an. Bei vielen Büchern blieb die altertümliche Schreibweise erhalten, aber nicht bei allen.

Die Anführungsstriche verwende ich stets so, wie es heute üblich ist. Bei sehr alten Büchern werden aber oft Anführungsstriche auf eine Weise verwendet, wie man es in HTML nicht so einfach reproduzieren kann. Da fängt dann innerhalb des Zitats oft jede neue Zeile mit Anführungsstrichen an.

Wer Originale sehen will, kann sich die Scans ansehen, die bei vielen der Bücher auch verlinkt sind.

Was bedeutet urn:nbn:…?

Diese Bezeichner repräsentieren Katalognummern von Nationalbibliotheken. NBN steht dabei für „national bibliography numbers“. Hinter dem „nbn:“ folgt der Ländercode. Diese Bezeichner beziehen sich auf eine konkrete Ausgabe eines Buches. URLs, also Internetadressen, können sich aus technischen Gründen ändern. Diese Katalognummern sollen stabil bleiben und sich somit zum wissenschaftlichen Zitieren eignen.

Werke aus dem deutschsprachigen Raum kann man über den „Resolver“ der Deutschen Nationalbibliothek nachschlagen <https://nbn-resolving.org/>.


Programm- und Datei-Formate

Warum bietest du deine Sprachaufnahmen in verschiedenen Formaten an? In welchem Format soll ich mir das nun herunterladen?

Die biete ich in verschiedenen Formaten an, weil es derzeit kein Format gibt, das von jeder Software unterstützt wird.

Wenn man sich das nur zum Anhören herunterladen will, ist das Format Opus am besten geeignet. Opus bietet spezielle Unterstützung für Sprache, dadurch werden die Dateien sehr klein und klingen trotzdem noch sehr gut. Allerdings ist das Format noch relativ neu.

Wenn man die Aufnahmen weiterverarbeiten will, bitte ich darum, dann die FLAC-Dateien als Grundlage (Master) zu nehmen. Die FLAC-Dateien sind zwar relativ groß, aber im Gegensatz zu den anderen Formaten verlustfrei.

MP3 ist zwar das älteste und schlechteste dieser Formate, aber weiter verbreitet.

Du programmierst ja auch für Windows. — Also musst du ja regelmäßig unter Windows arbeiten, oder?

Falsch gedacht. Ich benutze Cross-Compiler.

Ich programmiere und teste meine Programme unter GNU/Linux und primär für GNU/Linux. Richtige Windows Programme sind auch ganz anders aufgebaut. Wenn ich die Programme dann für Windows portiere, verwende ich wie gesagt Cross-Compiler. Früher hab ich die Programme auch noch regelmäßig unter Windows getestet. Da aber kaum Überraschungen auftreten, mache ich selbst das heute kaum noch. Wenn die Programme unter Wine laufen, laufen sie unter Windows erst recht (…hoffe ich).

Übrigens haben meine Programme für Windows oft auch nicht den vollen Funktionsumfang, wie die GNU/Linux Varianten. Wenn mir die Funktion nicht wichtig genug erscheint und der Aufwand das zu portieren verhältnismäßig hoch ist, lass ich es halt sein.

In deinem Download-Verzeichnis sind so viele Datei-Formate, mit denen ich nichts anfangen kann. Wie finde ich die Sachen, die unter Windows laufen?

Die Pakete für Windows haben bei mir meistens das Kürzel „w32“ im Namen, oder enden auf „.exe“.

Übrigens steht die „32“ für 32-Bit Architektur. Windows war bis Version 3.11 auf 16-Bit ausgelegt. Darauf laufen meine Programme nicht mehr. Es gibt mittlerweile auch Windows Versionen für 64-Bit Rechner. Diese können aber auch 32-Bit Programme ausführen.

Die Audio- und Video-Dateien können mittlerweile mit allen freien Webbrowsern direkt wiedergegeben werden. Nur die unfreien Webbrowser sträuben sich noch gegen freie Formate. Wenn man die Dateien herunterladen will, kann man sie zum Beispiel mit dem Programm VLC abspielen. VLC gibt es für die meisten Betriebssysteme.

Ich kann ein Windows-Programm von dir bei mir nicht ausführen. Das System sagt, dass die erforderliche Datei „SDL.dll“ (oder eine andere) fehlt.

Die Bibliotheken, die für meine Windows-Programme benötigt werden, sind hier in meinem Download-Bereich gesammelt. Nach dem Auspacken der Pakete sollte man die *.DLL Dateien in das „System32“ Verzeichnis von Windows legen. Man kann sie auch in das selbe Verzeichnis kopieren, in der das ausführbare Programm liegt. Aber dann hat man die Bibliotheken eventuell mehrfach auf der Festplatte. Den Quellcode für diese Bibliotheken stelle ich auch zur Verfügung.

Für GNU/Linux werden die Bibliotheken, die ich verwende fast immer schon mitgeliefert.

Wofür sind diese „.sig“-Dateien, die bei deinen Programmen dabei sind?

Das sind digitale Signaturen (Unterschriften). Damit kann man überprüfen, dass eine Datei, so wie man sie bekommen hat, von mir stammt. Dadurch können auch Übertragungsfehler festgestellt werden. Wenn ich Sachen von anderen unverändert übernehme, lege ich auch manchmal die Signatur des Original-Autors dabei — soweit ich die habe.

Um eine solche Signatur zu überprüfen benötigt man den GNU-Privacy Guard (gpg), oder eventuell ein anderes Programm, das den OpenPGP-Standard umsetzt. Hierzu muss man erst mal meinen öffentlichen Schlüssel importieren. Bei gpg geht das mit folgendem Befehl: gpg --import AKFoerster.key. Danach kann man die heruntergeladene Datei mit der ebenfalls heruntergeladenen Signatur überprüfen. Mit gpg geht das so: gpg --verify beispiel.tar.gz.sig beispiel.tar.gz. Da der Dateiname in der Regel vom Dateinamen der Signatur-Datei hergeleitet werden kann, reicht es meistens aus, nur die Signatur-Datei anzugeben.

Die Signatur wird übrigens mit meinem geheimen Schlüssel erstellt und kann nicht mit dem öffentlichen Schlüssel gefälscht werden.

Man kann gpg übrigens auch verwenden, wenn man mir vertrauliche E-Mails verschlüsselt übermitteln will.

Steht das Signieren von Programmen nicht im Widerspruch zu Freier Software? Wenn etwas Freie Software ist, heißt das doch, dass Veränderungen erlaubt sind.

Diese Art von Signatur verhindern ja nicht, dass die Programme überarbeitet werden. Wenn man eine veränderte Version raus bringen will, benutzt man meine Signatur einfach nicht. Man kann sie dann auch gerne mit seiner eigenen Signatur versehen.

Bei manchen Systemen wird es leider so gehandhabt, dass Programme, die nicht autorisiert sind, überhaupt nicht ausgeführt werden, oder man mit angsterregenden Warnungen überhäuft wird. — Das ist bei diesen Signaturen nicht der Fall. Man kann die Dateien auch ohne die Signatur benutzen. Man braucht die Signatur ja nicht mal herunterladen, wenn man nicht will. — Das sind also zwei grundverschiedene Vorgehensweisen, auch wenn in beiden Fällen dieselbe Technik verwendet wird.


Über Freie Software

In diesem Abschnitt gehe ich davon aus, dass grundsätzlich bekannt ist, worum es bei Freier Software geht. Ansonsten sollte man erst mal die Definition für „Freie Software“ lesen.

Du betonst immer, dass Freie Software nichts mit dem Preis zu tun hat. Aber Freie Software ist meistens kostenlos erhältlich, oder zumindest für einen sehr geringen Preis. Kommt es letztendlich nicht nur darauf an?

Also erstens: Ich sage nicht, dass Freie Software nichts mit dem Preis zu tun hat, sondern, dass es nicht um den Preis geht. Das ist ein Unterschied! Wenn etwas Freie Software ist, hat das durchaus auch Auswirkungen auf den Preis — das ist aber nicht das eigentliche Ziel, sondern ein Nebeneffekt; und zwar ein positiver, wenn man mich fragt. Wenn es für dich nur darauf ankommt, hast du wahrscheinlich noch nicht begriffen, welche Vorteile Freie Software wirklich bietet.

Es gibt auch unfreie Software, die kostenlos verteilt wird. Diese bezeichnet man als „Freeware“. Freeware bietet aber nicht die Freiheiten, die Freie Software bietet. Meistens wird sie ohne den Quelltext verteilt. Ohne den Quelltext kann man die Software aber zum Beispiel nicht untersuchen. Man hat zum Beispiel kaum die Möglichkeit zu untersuchen, ob Hintertüren eingebaut sind, oder ob die Software einen ausspioniert. Das kommt bei unfreier Software übrigens tatsächlich weit häufiger vor, als man gemeinhin glaubt. — Aber auch wenn man darauf vertraut, dass das nicht der Fall ist; man hat nicht die Möglichkeit nachzulesen, wie eine spezielle Funktion tatsächlich funktioniert. Das bleibt ein Geheimnis des Programm-Autors. Wenn das Programm Eigenschaften enthält, die einen stören — zum Beispiel einen Start-Bildschirm mit Werbung für kommerzielle Produkte — kann man diese nicht entfernen. Man kann das Programm nicht mit eigenen Ideen erweitern und diese Erweiterungen wieder veröffentlichen. Wenn die Software von einer Firma hergestellt wird, und die Firma geht Pleite, wird die Software nicht mehr weiterentwickelt, und man muss sich über kurz oder lang nach anderer Software umsehen…

All diese Probleme löst Freie Software.

Ach komm, gib es doch zu, in Wirklichkeit geht es dir doch auch nur um den Preis.

Tja, manche scheinen darauf zu bestehen. Ich gebe zu, dass der Preis für mich auch eine Rolle spielt. Aber genau die Leute, die darauf bestehen, sind dann auch genau die, die fassungslos davor stehen, dass ich zum Beispiel auch Sachen wie den Acrobat Reader, oder den Flash-Player ablehne. Sie argumentieren, dass diese Programme doch auch „frei“ seien (sie meinen damit kostenlos) und es sie auch für GNU/Linux gäbe. Aber diese Argumente sind für mich halt nicht ausschlaggebend.

Manche sind sogar der Meinung, da ich PDF-Dateien anbiete, müsse ich doch die Produkte von Adobe benutzen. Deren Marketing-Abteilung hat so gute Arbeit geleistet, dass viele denken, es gäbe gar nichts anderes dafür. Tatsächlich wird PDF aber von Freier Software sehr gut unterstützt. Eine Liste freier PDF-Betrachter findet man unter https://pdfreaders.org. Zum Erstellen von PDF verwende ich entweder GPL Ghostscript, oder indirekt TeX.

Das Office-Paket LibreOffice kann übrigens auch direkt PDF exportieren.

Was ist „Quelltext“ und was hat das mit Freiheit zu tun?

Computer haben eine eigene Sprache, die sogenannte „Maschinensprache“. Diese besteht letztendlich nur aus Nullen und Einsen. Programme, die ein Computer direkt ausführen kann, liegen in Maschinensprache vor.

Programmierer arbeiten aber nicht direkt mit der Maschinensprache, sondern sie programmieren in einer „Programmiersprache“. Das, was der Programmierer schreibt, ist der sogenannte „Quelltext“. Und der Quelltext ist für Menschen, die diese Programmiersprache beherrschen, in der Regel auch lesbar — aber noch nicht direkt für den Computer. Dieser Quelltext wird darum durch einem sogenannten „Compiler“ in Maschinensprache übersetzt, damit das Programm auch vom Computer ausführbar ist.

Programme können also in zwei verschiedenen Formen vorliegen: als ausführbare Datei (unter Windows auch „EXE-Datei“ genannt) und als Quelltext. Bei unfreier Software wird in der Regel aber nur eine der beiden Formen weitergegeben, nämlich die als ausführbare Datei.

Programmierer können damit aber wenig anfangen. Wie gesagt, Programmierer arbeiten nicht mit Binärdateien, sondern sie brauchen den Quelltext. Ohne den Quelltext ist es auch für den besten Programmierer unheimlich schwer, überhaupt zu verstehen wie ein Programm etwas macht, geschweige denn das Ganze maßgeblich zu überarbeiten. Programmierer brauchen den Quelltext, sonst nutzt es ihnen rein gar nichts, dass sie programmieren können. Ohne den Quelltext sind die Freiheiten, dass man Veränderungen an den Programmen vornehmen darf und dass man überarbeitete Programme vertreiben darf, nicht gegeben.

Aber nicht nur Programmierer profitieren von diesen Freiheiten. Andere profitieren auch indirekt davon, wenn nicht nur eine einzige Firma die Entwicklung einer Software kontrollieren kann.

Der Quelltext ist auch aus einem anderen Grund wesentlich wichtiger als die ausführbare Form. Die ausführbare Form kann jederzeit aus dem Quelltext wieder hergestellt werden. Umgekehrt kann man aus ausführbaren Programmen jedoch nicht so einfach den Quelltext rekonstruieren… Es wäre in der Regel einfacher das Ganze neu zu schreiben.

Aus diesem Grunde sollte man den Quelltext verfügbar halten, auch wenn man selber nichts damit anfangen kann. Es ist wichtig, dass er nicht verloren geht. Irgendwann wird sich schon jemand finden, der damit etwas anfangen kann und der ihn braucht.

Was nutzt es, wenn man die Software untersuchen kann? Untersuchst du etwa jedes Programm auf Hintertüren?

Nein. Selbst die besten Programmierer untersuchen nicht alle Programme, die sie selbst verwenden.

Aber — der Quelltext steht ja nicht nur mir offen, sondern der ganzen Welt. Wenn der Quelltext für alle offen ist, kann man schon eher darauf hoffen, dass es Leute gibt, die die Muße finden und auch genügend Fähigkeiten besitzen, das mal zu untersuchen. — Zumindest ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, als wenn es überhaupt nicht möglich ist.

Dadurch, dass so etwas leichter gefunden und entfernt werden kann, besteht für den Programmierer außerdem auch weit weniger Anreiz, so etwas überhaupt einzubauen. ☺

Schadet Freie Software nicht der herkömmlichen Software-Industrie?

Ja. — Und das ist gut so.

Es gibt mittlerweile viele kommerzielle Firmen, die ihr Geschäftsmodell auf Freie Software umstellen. Es ist ja nicht so, dass Freie Software keine kommerzielle Nutzung zulassen würde. Wenn alle auf Freie Software umstellen würden, und die, die das nicht tun zugrunde gehen, ist das in meinen Augen etwas Gutes.

Auch möchte ich zu bedenken geben, dass die Software-Industrie ja keineswegs die einzige Branche ist, die mit Software zu tun hat. Alle anderen Branchen profitieren aber von Freier Software ungemein. Insgesamt gesehen ist Freie Software also gut für die Weltwirtschaft.

Schadet man den Firmen nicht mehr, wenn man illegale Kopien ihrer Software verwendet?

Nein, im Gegenteil! Die Software-Industrie tut zwar immer so, als wären illegale Kopien („Raubkopien“) das schlimmste, was man ihnen antun könnte. Tatsächlich aber schadet ihnen das weit weniger, als wenn man ihre Produkte komplett boykottiert und nur legal kopierbare Alternativen verwendet. (Wobei aber Freie Software weit mehr bietet, als nur legal kopierbar zu sein.)

Gerade eine Software wie Windows lebt von Netzwerkeffekten. Man muss es benutzen, weil es halt angeblich „jeder“ benutzt. Leider läuft das häufig vollkommen unbewusst ab. Die aggressivste Werbung für Microsoft kommt meist von Leuten, die sich selber gar nicht bewusst sind, dass sie unbezahlte Werbung machen. Da werden Dokumente oder Präsentationen weitergegeben, die nur unter Windows funktionieren, und wenn man sich die nicht anschauen kann, wird man als Idiot abgestempelt. Das erlebe ich immer wieder.

Auch bei Microsoft ist man sich dieser Tatsache sehr bewusst. Bill Gates selber hat mal gesagt: „Although about 3 million computers get sold every year in China, but people don't pay for the software, […] Someday they will, though. As long as they are going to steal it, we want them to steal ours. They'll get sort of addicted, and then we'll somehow figure out how to collect sometime in the next decade.“ (Quelle).

Ist eine Welt mit Computern aber ohne die Software-Industrie überhaupt denkbar?

Auf jeden Fall. Bei meinem allerersten Computer (ein TI-99/4A) habe ich die Zeit noch miterlebt, in der es zwar Computer, aber noch keine Software-Industrie gab. Software wurde damals von den Hardware-Herstellern als Beigabe zu den Computern hergestellt. Außerdem gab es Computer-Zeitschriften, in denen nichts außer seitenlangen „Listings“ von Programmen standen, die man abtippen konnte. Und das habe ich damals auch lange und ausgiebig getan. — Ja, damals war es noch ziemlich normal, dass man den Quelltext seiner Programme hatte. Den Begriff „Freie Software“ gab es zwar noch nicht, aber es war faktisch Freie Software.

Als ich dann auf DOS umgestiegen bin, habe ich da doch einiges vermisst. Die Programmiersprache, die da bei dem System dabei war, war höflich ausgedrückt doch recht bescheiden im Vergleich dazu, was insgesamt möglich war. Das war auch der Grund, warum Listings in Zeitschriften mehr und mehr aus der Mode kamen. Vernünftige Programmiersprachen für DOS waren teuer und die wenigsten waren bereit oder in der Lage soviel Geld auszugeben. Ich habe mir damals Turbo Pascal für mehrere hundert Mark angeschafft — ich habe nie in meinem Leben eine Investition mehr bereut als diese.

Betriebssysteme entwickelten sich weiter. Windows kam in Mode. Die mitgelieferten Programmiersprachen entwickelten sich aber nicht weiter — im Gegenteil. Brauchbare Programmiersprachen wurden im Gegenzug immer teurer und teurer. Programmieren entwickelte sich zu etwas Elitärem. Zwar konnte man unter Umständen an illegale Kopien kommen, aber damit traute man sich nicht etwas zu veröffentlichen. Man kann nämlich meistens feststellen, mit was für einem Compiler etwas erzeugt wurde. Ich konnte mir das also nicht leisten, und so war mein Hobby für mich gestorben. Computer, die ich nicht programmieren kann, sind für mich keine Computer. — Nachdem ich auf GNU/Linux umgestiegen bin, hat es aber noch sehr lange gedauert, bis ich zu meinem alten Hobby zurück fand.

Nun, heute würde wohl keiner mehr lange Listings abtippen wollen. Dafür gibt es jetzt das Internet als Weg zur Verbreitung von Software. Die muss nicht immer in teuer produzierten Hochglanz-Boxen in Geschäften rumliegen. Was übrigens bei Freier Software auch gemacht werden darf — GNU/Linux-Distributionen gibt es durchaus auch im Geschäft zu kaufen. Die Verkaufs-Argumente sind da oft gedruckte Handbücher und inklusive Support-Dienstleistungen. — Wer's braucht.

Sollte alle Software Freie Software sein?

Jede veröffentlichte Software sollte Freie Software sein. Aber nicht jede Software muss veröffentlicht werden.

Bei Software, die man nur für den Eigenbedarf, für den Bedarf innerhalb einer Organisation oder für einen Kunden schreibt, gibt es keine Probleme. Der Quelltext muss auch bei Freier Software nur denjenigen angeboten werden, die Zugang zu der Software haben. Man braucht den Quelltext aber niemandem aufzwingen. Von daher gibt es da keinerlei Widerspruch.

Gibt es für GNU/Linux professionellen Support?

Sicher. Die großen Anbieter von GNU/Linux bieten alle auch kommerziellen Support an. Zum Beispiel Canonical oder Red Hat, um mal zwei der größten zu nennen. Gerade Freie Software bietet durch den freien Zugang zum Quelltext aber auch wesentlich mehr Möglichkeiten für unabhängige Dienstleister ihre Dienste anzubieten.

Was ist der Unterschied zwischen „Freier Software“ und „Open Source“?

Uff! — Das ist eine recht heikle Frage.

Ich versuche mal das in kurzen Stichworten zusammen zu fassen. Man möge mir verzeihen, dass es mir schwer fällt einen neutralen Standpunkt einzunehmen, aber ich versuche es.

Auch wenn beide Gruppierungen nicht in allem der selben Meinung sind und sich das manchmal auch in recht unschönen Worten äußern kann, wäre es doch falsch zu behaupten, dass zwischen den beiden Gruppen Feindschaft herrsche. Im Gegenteil: man arbeitet oft und gerne gemeinsam an Projekten.

Aber haben die nicht Recht, dass der Begriff „Freie Software“ sehr missverständlich ist?

Er ist missverständlich. Aber der Begriff „Open Source“ ist es ebenso.

Der Begriff „Open Source“ sagt ja erst mal nicht mehr aus, als dass der Sourcecode (Quelltext) offengelegt werden muss. Das ist aber auch nach der Open Source Definition noch lange kein hinreichendes Kriterium. Dieses mögliche Missverständnis wurde tatsächlich schon von Firmen ausgenutzt, um ihre Produkte als Open Source darzustellen, obwohl sie es gar nicht sind. Auch wird manchmal mit ähnlich klingenden Ausdrücken, wie zum Beispiel „Shared Source“ hantiert, um den falschen Eindruck zu erwecken, dass es sich zumindest um etwas Ähnliches handele. Tatsächlich gibt es auch Shared Source Lizenzen, die gleichzeitig auch Open Source sind; die meisten sind es aber nicht!

Der Ausdruck „Freie Software“ wird da seltener missbraucht.

Was ist mit dem Begriff „Tivoisierung“ gemeint?

Ausführliche Antwort.

Wenn du so sehr gegen Windows bist, warum schaffst du dir dann nicht einfach einen Macintosh an?

Weil man nicht den Teufel mit dem Beelzebub austreiben sollte.

Die Firma Apple ist keinen Deut besser als Microsoft. Dass ich öfter über Windows lästere als über den Macintosh, liegt nur daran, dass ich mit Windows weit häufiger konfrontiert werde.

Tatsächlich ist Apple sogar noch wesentlich problematischer. Die haben ja nicht nur den Macintosh, sondern auch viele andere Geräte, wie iPhone, iPad und so weiter. Das sind eigentlich auch vollständige Computer. Aber welche Software man darauf installieren kann, ist ganz streng geregelt. Die Software muss über deren App Store angeboten werden, wodurch die rein willkürlich bestimmen können, was erlaubt ist und was nicht. GPL lizenzierte Software ist da nicht erlaubt, insofern wäre meine Software schonmal von vornherein ausgeschlossen. Teilweise wird sogar vorgeschrieben, welche Programmiersprachen man verwenden darf.

Fazit: Für Leute, die mehr als nur passive Konsumenten sein wollen ist gerade Apple eine äußerst feindselige Umgebung.

Gibt es denn noch andere Betriebssysteme, die Freie Software sind?

Ja. Eigentlich sogar ziemlich viele. GNU/Linux ist aber zur Zeit das am weitesten entwickelte und verbreitete.

Auch die freien BSD Varianten sind empfehlenswert:

Es handelt sich dabei übrigens wirklich um unterschiedliche Betriebssysteme und nicht wie bei GNU/Linux nur um unterschiedliche Distributionen. (Anm.: Ich sagte ausdrücklich „die freien BSD Varianten“, da es auch unfreie Varianten gibt, wie zum Beispiel Mac OS X, das Betriebssystem des oben erwähnten Macintosh.)

Wer noch etwas DOS-kompatibles benötigt, der kann zu FreeDOS greifen. Das läuft natürlich auch in PC-Emulatoren und virtuellen Maschinen.

Daneben gibt es noch viele kleinere Systeme, die sich noch in Entwicklung befinden und noch nicht für den Normalbetrieb brauchbar sind, bei denen noch nicht abzusehen ist, welche davon bestehen bleiben und welche eingestampft werden:

und noch einige mehr…

Nachtrag: Nexenta habe ich jetzt von der Liste genommen, da ich erfahren habe, dass OpenSolaris nicht wirklich frei ist. Da muss man mittlerweile unheimlich aufpassen: gerade unter dem Namen Open Source wird heutzutage sehr viel Etikettenschwindel betrieben! Ein wirklich freier Ersatz für OpenSolaris ist unter dem Namen Illumos jedoch in Arbeit.